Muskateller

muskateller

Der Muskateller gilt als eine sehr alte Rebsorte, wenn nicht als älteste. Es wird angenommen, dass sie von den Phöniziern und Griechen zu den Römern gelangte, von wo sie weiter verbreitet wurde. Zwei große Muskateller-Liebhaber sind dabei aus der Geschichte bekannt, Kaiser Karl der Große und Kaiser Friedrich Barbarossa.

Anspruchslos und doch anfällig

In Österreich wird der Muskateller auf einer Fläche von rund 520 ha angebaut, das entspricht einem Anteil an der gesamten Weinbaufläche von rund einem Prozent. Zwar hat der Wein bei den Weinliebhabern nach einem kleineren Tief wieder sehr an Bedeutung gewonnen, doch, so wenig Ansprüche die Rebsorte an den Boden stellt, zeigt sie sich empfindlich und anfällig gegen Frost und Krankheiten. Der Muskateller ist nicht nur sehr fäulnisanfällig, sondern auch anfällig für den Befall durch Oidium und Botrytis. Da auch die Blüten sehr empfindlich sind, stellt beim Anbau die Ertragsunsicherheit beim Winzer ein Risiko dar. Durch die Frostempfindlichkeit eignet sich die Rebe eher zum Anbau in sehr warmen Lagen.

Die Südsteiermark ist bekannt für ihren Muskateller

Italien, Frankreich, Spanien und Portugal, aber auch Ungarn sind die klassischen Anbaugebiete. In Ungarn gehört die Muskatellertraube zu den für die Herstellung des berühmten Tokajer Weins verwendeten Sorten. In manchen Region Österreichs, wie der Südsteiermark, gedeiht die Rebe prächtig, die Trauben bieten die Basis für hervorragende Weine. In anderen Regionen kommt es in schlechten Jahren immer wieder vor, dass die Säure extrem hart ausfällt und das Bukett zu beherrschend wird. Meist wird dann der Muskateller mit anderen Sorten wie Riesling oder Sylvaner verschnitten.

Gaumenfreude Muskateller

In der Farbe zeigt er ein grünliches bis intensives Gelb mit ausgeprägtem Muskatton. Das Bukett ist fruchtig, der Geschmack frisch, säure- und extraktarm und ebenfalls fruchtig, lieblich. Nach ein bis zwei Jahren Lagerung zeigt sich der Muskateller von seiner besten Seite. Wird er mit einer Temperatur von 8 bis 10 Grad getrunken, entfaltet er sein Aroma optimal. Durch seinen intensiven Eigengeschmack eignet er sich weniger als Begleitwein zu Speisen, aber für das Glas danach umso besser. Sein Duft lässt den Genießer an frische Trauben denken, der Eindruck verstärkt sich, wenn der Muskateller auf den Gaumen trifft. Und doch unterscheiden sich einzelne Muskatellersorten. Die kleinbeerig tragende Rebe, die in Österreich am häufigsten angebaut wird, wird als Weißer Muskateller bezeichnet.

Muscat Bianc a Petits Grains

 

Der Weiße Muskateller gilt als besonders hochwertiger Wein und wird in Frankreich als Muscat Bianc a Petits Grains verkauft, in Italien als Moscato Bianco. In der Qualität gleichwertig ist der goldfarbene Gelbe Muskateller. Der Gelbe Muskateller wird gerne in der Steiermark angebaut, er zeigt oft ein zusätzliches Holunderblütenaroma mit einem Hauch von Melisse. Als Mutation, aus dem Weißen Muskateller hervorgegangen, ist der Rote Muskateller. Die drei Sorten nicht alle Spielarten des beliebten Weins, der sich im Laufe der Geschichte in über 200 Varianten zeigte.