Über seine Herkunft wird vieldiskutiert. Ob als Herkunftsland Oberitalien, Rumänien und Slowenien in Frage kommt, ist sich die Fachwelt uneinig. Uneinigkeit herrscht auch bei der möglichen Abstammung des Welschrieslings. Die mit ihm am nächsten verwandte Sorte ist der Elbling, die älteste Weinsorte Europas. Sie wurde schon von den Römern kultiviert. Gewiss ist jedoch, dass keine Verwandtschaft zum Weißen Riesling besteht. Die Bezeichnung „Welsch“ rührt vermutlich von seiner Kultivierung, die zunächst im romanischen Raum erfolgte, her. Der Begriff „Welsch“ wird aber auch oft mit der Bedeutung „falsch“ und „fremd“ belegt. Falscher Riesling? Nicht zu Unrecht.
Welschriesling in Österreich
Mit einem beinahe zehn prozentigen Anteil an der Gesamtrebfläche, stellt der Welschriesling eine wichtige Sorte in Österreich dar und kommt gleich nach dem Grünen Veltliner, ansonsten liegen seine Hauptanbaugebiete in Rumänien und Ungarn. Er bevorzugt frühe, warme Lagen, wobei eine gesicherte Magnesiumversorgung aus dem Boden wichtig ist. Auch seine Ansprüche an den Wassergehalt in den Böden und die Nährstoffversorgung sind groß. Gegen Trockenheit reagiert er mit einem Rückgang an Triebwuchs.
Eine ertragreiche Weinsorte
Stimmen die Verhältnisse, zählt der Welschriesling zu den ertragsreichen Sorten. Seiner Anfälligkeit gegenüber Stiellähme kann durch entsprechende Kulturmaßnahmen entgegengewirkt werden. Die Traube zeigt sich dichtbeerig und wird charakteristisch durch eine mittelgroße Beitraube ergänzt, wobei die Reifung sehr spät erfolgt. Der Ausbau erfolgt trocken bis süß. Im Burgenland wird die Traube häufig zur Beeren- oder Trockenbeerenauslese ausgebaut.
Wein mit großer Qualitätsspanne
Der Welschriesling zeigt eine große Qualitätsvielfalt. Vom einfachen Schankwein über Prädikatsweine bis hin zu den Beerenauslesen, zeigt er ein breites Qualitätsspektrum. Auch als Grundlage zur Sekterzeugung wird er verwendet. Seine Farbe variiert ebenfalls stark, vom sanften Grüngelb bis zum kräftigen Goldgelb spiegelt er alle Töne. Im fruchtigen und blumigen Bukett herrschen grüner Apfel und Zitrus, vor allem Grapefruit und Mandarine, vor. Manchmal schlägt auch ein Heublumenaroma durch. Zusätzliche Nussaromen zeigen sich stärker bei den steirischen Welschrieslingsorten. Fruchtig ist aber auch der Geschmack, das Apfelaroma entfaltet sich am Gaumen und zeigt sich im Abgang besonders kräftig. Ist er, wie zumeist, trocken ausgebaut, besticht er durch die leichte fruchtige Süße und die typische feine Säure.
Süffiger Wein mit fruchtiger Note
Der Welschriesling gilt als besonders süffige Weinsorte. Im süßen Ausbau kommt die fruchtige Note stärker zum Ausdruck, verbunden mit einem zarten Honiggeschmack. So leicht und süffig, wie sich der Welschriesling gibt, sollten auch die Speisen sein, zu denen er gereicht wird, obwohl er im Grunde zu allen Gerichten passt. Als Sommergetränk wird er gerne aufgrund seiner Fruchtigkeit als Spritzer genossen. Jung getrunken, ist der Welschriesling stets am besten. Bei längerer Lagerung entwickelt sich ein typisches Schwarzteearoma.
Herkunft
Vermutlich ist er ein Italiener, der Welschriesling. Ganz genau ist seine Herkunft aber nicht zu erurieren. Die nächstverwandte Sorte ist der eher unbekannte Elbling. Ganz wichtig und deshalb an dieser Stelle nochmals erwähnt sei: der Welschriesling ist mit dem Weißen Riesling eben NICHT verwandt.
Verbreitung des Welschriesling
3.597 ha = 7,8 %. Das ist mal ein Wert. Somit ist der Welschriesling noch immer der Wein mit der zweitgrößten Anbaufläche in Österreich. Geschuldet ist dies der Tatsache, dass der Welschriesling in nahezu jeder Qualitätsstufe auftaucht und auch als Grundwein für die großen Sektmacher zum Einsatz kommt.
Ebenso gibt´s den Welschriesling als trinkfreudigen Buschenschankwein in Steiermark. Oder als edelsüße Trockenbeerenauslese im Burgenland. Trotz dieser Vielfältigkeit geht seine Anbaufläche ebenfalls zurück.
Aussehen der Blätter
Drei- bis fünfmalige Blätter mit scharfer Zahlung zeichnen den Welschriesling aus. Mittelgroße, dicht wachsende Trauben mit recht großen Beitragen sind ebenfalls typisch für den Welschriesling. Die Beeren selbst sind rundlich, dünnschalig, punktiert und jedenfalls sehr saftig.
Verwendung der Welschriesling
Grundsätzlich reift er ja spät, der Welschriesling. Und grundsätzlich kann man – wie bereits erwähnt – alles machen aus dem Welschriesling. Die Sekterzeugung freut sich, es können aber auch ausgezeichnete Prädikatweine entstehen. Im Weingarten will Welschriesling eher warme Lagen und Böden mit guter Magnesiumversorgung. Trockenheit mag die Rebe garnicht. Sie reagiert darauf mit Wachstumsstreik.
Der Wein
Welschriesling liefert stets einen ordentlichen Säuregehalt. Damit einher gehen das Bukett nach grünem Apfel und Zitrusfrüchten. Trockene Welschrieslinge sind sehr frische Weine die deftige Speisen perfekt begleiten können. Aber nicht nur das; Prädikatsweine aus Welschriesling zählen zu recht zu den ganz großen Süßweinen der Welt. Feine Honignoten am Gaumen und ein Bukett mit Aromen von exotischen Früchten prägen Süssweine aus Welschriesling. Und dann kommt die omnipräsente Säure. Sollte sie einmal kosten. Ehrlich!