Echte Weinkenner lassen längst nicht mehr nur ausländische Weine ihren Gaumen kitzeln. Es freut die heimischen Winzer, dass österreichische Weine eine immer größere Fangemeinde um sich scharen. Besonders der erfrischende Grüne Veltliner oder der vollmundige Zweigelt aus österreichischen Reben ist über die Grenzen hinaus bekannt. Auf der Weinstraße in Niederösterreich hat man die Möglichkeit, an der Entstehungsgeschichte des Weines teilzuhaben. Natürlich darf dabei aber eine erste Weinverkostung nicht fehlen!
Die Weinstraße in Niederösterreich – Ein Schlückchen hier, eine Kostprobe da
Rund 27.000 Hektar der Fläche von Niederösterreich werden für den Weinbau genutzt. Damit ist dieses Bundesland Österreichs größtes Weinbaugebiet. Die Weinstraße in Niederösterreich ist mit einer Länge von 830 Kilometern eine der längsten Weinrouten der Welt.
Entlang an herrlichen Weingütern und prachtvollen Weinstöcken führt sie durch insgesamt mehr als 150 Weinorte. Keines der acht Weinbaugebiete Niederösterreichs wird dabei ausgelassen. So können Weinliebhaber:
- im Kremstal
- im Traisental
- im Kamptal
- im Weinviertel
- in der Wachau
- in der Thermenregion
- in Klosterneuburg
- in Carnuntum
ihrem Hobby frönen.
Die Stadt Krems im Kremstal ist der Imageträger der österreichischen Weinkultur, da sich dort vielerorts Zeugnisse einer langen Weinbautradition finden lassen. Ein Schluck von einem Veltliner, einem Riesling oder einem Chardonnay macht deutlich, dass die Kremstaler ihr Handwerk verstehen.
Das Traisental ist das kleinste Weinanbaugebiet von Niederösterreich. Durch die trockenen, besonders kalkhaltigen Böden haben die Weine aus dem Traisental eine besondere, kräftige Note. Neben den für Niederösterreich typischen Weinen werden dort auch hervorragende Rivaner angebaut.
Die Lehm- und Lössböden des Kamptals eignen sich perfekt für den Weinbau. Das beweist auch der Umstand, dass vor allem der Grüne Veltliner und der Riesling aus dieser Region sehr bekannt sind und schon viele Winzer für ihre edlen Tropfen international ausgezeichnet wurden.
Über 12.000 Hektar Land werden im Weinviertel als Rebflächen genutzt. Mehr als 660 Weinstraßen-Betriebe befinden sich alleine im Weinviertel und bieten ihren berühmten Grünen Veltliner an.
Die Wachau ist wohl das berühmteste Weinbaugebiet Österreichs. Sie ist Weltkulturerbe und bekannt für ihre hervorragenden Weißweine, wie z.B. den Grünen Veltliner oder Riesling.
Für die Thermenregion typische Rebsorten sind der Zierfandler, der Rotgipfler sowie der Blaue Portugieser oder der St. Laurent.
Das im Jahre 1114 gegründete Weingut Stift Klosterneuburg ist das älteste Weingut Österreichs und somit einen Besuch wert. In Klosterneuburg besonders zu empfehlen ist die Probe eines Blauen Burgunders oder eines Ruländers.
Die Rotweine aus dem Weinbaugebiet Carnuntum sind als „Rubin Carnuntum“ mit dem Symbol des Heidentors gekennzeichnet. In Carnuntum hat sich eine junge Generation von Winzern niedergelassen, weshalb die Region als Aufsteiger unter den österreichischen Weinbaugebieten gilt.
Landestypische Qualitätsweine
Im Jahr 2003 entschied sich das Weinviertel, den pfeffrig-würzigen Grünen Veltliner zu seinem Paradewein zu machen. Seitdem darf nur noch diese Weinsorte die Bezeichnung Weinviertel DAC haben. Alle anderen Weine tragen die Herkunftsbezeichnung Niederösterreich auf ihrem Etikett. Abgesehen vom Grünen Veltliner werden aber auch viele internationale Rebsorten in Niederösterreich angebaut. So gedeihen auch die Trauben für Riesling, Weißburgunder und Chardonnay prächtig. Die daraus gewonnenen Weine sind von höchster Qualität.
Bei den Rotweinen sind vor allem der Zweigelt sowie die regionalen Spezialitäten Zierfandler, und Rotgipfler sowie der Pinot Noir beliebte Begleiter von gutem Essen und gemütlichen Abenden. Auch Cuvées werden in Niederösterreich, d.h. vorwiegend südlich von Wien, wo ein pannonisches Klima herrscht, angebaut.
Im Heurigen gemütlich Essen und Trinken
Auch wenn bereits allein die wunderschönen Gegenden entlang der Weinstraße das Entlangfahren zu einem Erlebnis machen, sollte ein Einkehrschwung bei einem der vielen gemütlichen Heurigen nicht ausbleiben. In den Buschenschanken, wie Heurige auch genannt werden, ist nicht nur für Trank in Form von Eigenbauweinen, sondern auch für Speis in Form von regionalen Schmankerln gesorgt.
Bei so viel Gastfreundschaft ist es verständlich, wenn man länger als geplant sitzen bleibt. Natürlich darf nicht nur ein einziger Wein direkt probiert werden, immerhin muss man doch vergleichen können. Für solche Fälle gibt es entlang der Weinstraße genügend Unterkünfte, die ihre torkelnden Gäste herzlich begrüßen.