Eigentlich ein waschechter Steirer. 1900 „geboren“ von Lothar Bouvier in Bad Radkersburg. Besagter Bouvier kreuzte einfach Gelber Muskateller X Weißer Burgunder. Voilá, fertig war eine neue Sorte die gleichmal den frankophilen Namen ihres Schöpfers bekam. Offensichtliche plante Hr. Bouvier keine weiteren Züchtungen, oder wie hätte eine weitere Sorte geheißen? Lothar?
Verbreitung des Bouviers
Wenn sie sich jetzt fragen, warum sie vom Bouvier noch nichts gehört haben? Das dürfte an seiner überschaubaren Verbreitung liegen. Anbaufläche und Verbreitung: 234 ha, 0,5 % der Gesamtrebfläche; also eher eine Randgruppe unter den Weißweinreben. Hauptsächlich im Burgenland anzutreffen wurde die Menge an Bouvier in den letzten 15 Jahren um mehr als ein Drittel verringert.
Aussehen
Wie erkennen sie einen Bouvierstock? Naja, die mittelgroßen, kreisförmigen Blätter mit 5 Lappen könnten ihnen auffallen. Die Trauben sind eher klein bis maximal mittelgroß und hängen praktischerweise eher locker und zylindrisch. Die Beeren selbst erscheinen grünlichgelb und haben eine wirkliche dicke Schale.
Reif wird der Bouvier sehr früh. Somit helfen aus weinwirtschaftlicher Sicht seine lockere Hängeform und die dicke Schale eher wenig. Durch seine frühe Reife kommt der Bouvier selten unter großen Feuchtigkeitsdruck und die dicke Schale wäre prädestiniert um lange „dicht“ zu halten.
Verwendung
Durch die frühe Reife wird der Bouvier vor allem als Tafeltraube, Most, Sturm oder Jungwein konsumiert. Im Burgenland wird manchmal auch Prädikatswein aus Bouvier gemacht. Diese sind eher milde mit feinem Muskatton versehene Vertreter. Leider ist der Bouvier nicht besonders ertragssicher.
Wein
Bouviers sind meist milde, extraktreiche Weine. Je nach Terroir zeichnen sie sich durch mehr oder weniger Muskatbukett aus. Genau darin liegt auch ein Teil des Akzeptanzproblems dieser Sorte.