Vermutlich war es der Graue Burgunder der schon im 13. oder 14. Jahrhundert Zisterziensermönchen das Klosterleben erleichterte. Daher stammt wohl auch das Synonym Grauer Mönch. Nach Österreich und Deutschland kamen die Reben jedenfalls aus der Burgund oder der Champagne. 1711 fand sie ein Kaufmann aus Speyer. Johann Seger Ruland hieß er. Und seit damals verbreitet sich der Rauländer über die deutschsprachigen Lande.
Verbreitung des Pinot Gris
Die überschaubaren 222 ha, oder 0,5 % der Gesamtreibfläche machen den Pinot Gris, Grauburgunder, Pinot Grigio, Ruländer oder wie auch immer, zu einer wenig „wichtigen“ Rebsorte in Österreich. Vorwiegend im nördlichen Burgenland und der Steiermark verbreitet hat die Anbaufläche des Pinot Gris in den letzten Jahren um knappe 24% zugenommen. Der Hype der frühen 90er scheint verflogen.
Aussehen des Grauburgunders
Wer Grauburgunder am Stock von anderen Burgundersorten unterscheiden kann, der muss hier wohl kaum nachlesen. Für alle anderen: fünfeckige, drei- bis fünflappige Blätter, kleintraubige, dichtbeerige Gehänge, rundlichen Beeren mit grauroten Schimmer (daher auch Grauburgunder oder Pinot Gris). Grundsätzlich ist er nur durch die Beerenfarbe und seinen Reifezeitpunkt vom Blauen Burgunder oder Weißen Burgunder zu unterscheiden.
Verwendung
Hohe Zuckergrade sorgen dafür, dass der Pinot Gris gerne für Spät- und Auslesen verwendet wird. Die Reben sind allerdings wirklich anspruchsvoll und bevorzugen warme Hanglagen mit tiefgründigen, nährstoffreichen Böden. Gute Wasserversorgung vorausgesetzt, kann mit diesen Startbedingungen das Experiment Pinot Gris gelingen.
Der Pinot Gris – mild und unaufdringlich
Eher mild in seiner Säure, dafür tendenziell hoch im Alkohol liefert der Pinot Gris Qualitäts- und Prädikatsweine mit einem meist unaufdringlichen Sortenbukett. Lagerfähigkeit zeigt er, wenn er vollreif gelesen wurde. Bei sehr früher Lese werden Pinot Gris eher leicht und spritzig. Seine Anfälligkeit gegen Botrytis ist Fluch und Segen in einem. Er erreicht als Altwein hohe Qualität. Der typische Honigton, den die Botrytis ergeben kann, steht dem Pinot Gris meist gut. Vor allem als Altwein wissen solche Tropfen zu begeistern.