Roter Veltliner

Der Altvordere der Ventilen heißt Roter Veltliner. Weißroter, Brauner, Silberweißer Veltliner, Gelbling … wie auch immer. Genetisch gesehen ist aus dieser Sorten der Rote Veltliner selektioniert worden. Unabhängig davon, dass es ohne den Roter Veltliner  keinen Grünen Veltliner gäbe, ist vor allem seine besondere Stellung als natürlicher Kreuzungspartner für Neuburger, Zierfandler und Rotgipfler anzumerken. Wir verdanken ihm also eine Menge, dem Roter Veltliner.

Verbreitung des roten Veltliners

Gott sei Dank gibt es eine paar Unentwegte, die die verbliebenen 193 ha oder 0,4 % Gesamtreibfläche verteidigen. Damit bleibt dieses ökologische Kulturgut erhalten. Allerdings fast ausschließlich in Niederösterreich. Man findet Roten Veltliner vor allem am Wagram, im Kamptal und Kremstal, vereinzelt noch im Weinviertel und in Wien. Leider ist die Rebfläche in den vergangenen 15 Jahren um gut 24% geschrumpft. Alarm! Trinken sie mehr Roten Veltliner.

Aussehen

Wir könnten jetzt sagen: wie alle Veltliner. Und das wäre bis auf die besonders dickschädligen und rottönigen Beeren auch nicht gelogen.

Roter Veltliner –  Die Verwendung

Er reift sehr spät, der Rote Veltliner. Und weil er recht dicht wächst braucht er warme und tiefgründige Böden. Preferably: Löss. Dort steht allerdings meist der grüne Bruder. Der ist nämlich auch weniger empfindlich in der Blüte sowie gegen Winter- und Spätfröste und weniger botrytis- und peronosporaanfällig. Somit bleibt rein weinwirtschaftlich zu sagen, dass der Rote Veltliner eher als Rarität zu vermarkten ist. Da das schwieriger ist, gehen die meisten Winzer den einfachen Weg. Und der ist nunmal grün.

Der Wein

Rote Veltliner sind ertragsreiche Stöcke. Um passende Qualitäten zu erreichen ist ein rigorose Ertragsregulierung wichtig, um nicht zu sagen unumgänglich. Gelingt es den Roten Veltliner im Graten zu bändigen, dann können elegante, extraktreiche und feinwürzige Weine mit enormem Entwicklungspotenzial entstehen. Und diese Aussichten sollten in einem Qualitätsweinland wie Österreich jedenfalls die Mühen wert sein.