Grüner Veltliner

grüner veltliner

Der Grüne Veltliner ist der in Österreich am weitesten verbreitete Wein. Er ist als einheimische Rebe ein echter Niederösterreicher. Der Sorte wurde auch zum ersten österreichischen DAC Wein gewählt. War es damals der Weinviertel DAC, folgten bis heute weitere Regionen mit einem Veltliner DAC. Speziell die Lössböden im Weinviertel bieten der Rebe optimale Bedingungen, aber auch die Lössgründe im Kamptal, am Wagram, in der Wachau und im Kremstal. Im nördlichen Burgenland wird er ebenfalls häufig kultiviert. Mit rund 13.000ha Rebfläche stellt er etwa 30 Prozent des gesamten österreichischen Weinanbaus. Außerhalb von Österreich wird der Grüne Veltliner selten angebaut.

Der Grüne Veltliner oder Weißgipfler

Sein zweiter, in Österreich gängiger Name lautet Weißgipfler und rührt von seiner wollig weißen Behaarung an den Triebspitzen her. Die sehr großen Beeren sind oval mit grüngelber Färbung. Die Blüten sind sehr empfindlich und die Rebe reagiert schlecht auf Trockenheit.  Gentechnische Untersuchungen haben gezeigt, dass der Grüne Veltliner eine natürliche Kreuzung aus Traminer und St. Georgen ist. Der St. Georgen wurde nach dem burgenländischen Ort benannt, in dem er gefunden wurde. Er lässt sich keiner Rebsorte zuordnen und wird auf ein Alter von 400 Jahren geschätzt. Inzwischen nachgezüchtet, wurden versuchsweise rund 400 Reben der Mutterrebe ausgepflanzt, um die Sorte zu erhalten.

Der Rote Veltliner

Häufig wird auch angenommen, der Frührote Veltliner und der Rote Veltliner seien Mutanten des Grünen Veltliners. Es besteht jedoch zu den beiden Rebsorten keinerlei Verwandtschaft. Der Frührote Veltliner ist eine Kreuzung zwischen Rotem Veltliner und Sylvaner. Der Rote Veltliner ist eine ebenfalls in Niederölsterreich heimische, jedoch völlig eigenständige Sorte.

Pfeffer als Markenzeichen

Die Qualität des Grünen Veltliners ist sehr abhängig von seiner Lage, aber auch von der Höhe des Ertrags und zeigt sich in vielen Varianten. Vom süffig leichten, säurebetonten Schankwein bis hin zum hochwertigen Prädikatswein zeigt sich der Grüne Veltliner mit vielerlei Gesichtern. Typisch jedoch sind stets ein leichtes bis stärkeres Bukett nach weißem Pfeffer und Tabak, vermischt mit Citrus und dem Duft von frischen Früchten. Je nach Lage kommt der Grüne Apfel stärker hervor oder das Bohnenkraut, oder es besteht ein mineralischer Einfluss. Der Grüne Veltliner ist jedoch stets voll überwältigender Frische.

Fruchtig und nussig im Geschmack

Der Geschmack, ebenfalls fruchtig, aber auch nussig, würzig, wirkt kräftig und zart in gleichem Maße. Bei früher Ernte zeigt er sich süffig, spritzig und leicht, als Spätlese schwer und gehaltvoll mit höherem Alkoholgehalt. Er ist lagerfähiger als der Riesling und entfaltet auch nach längerer Lagerung noch seine typischen Aromen. Beeindruckend ist bei qualitativ hochwertigen Veltlinern, dass sie auch nach längerer Lagerung ihre Frische bewahren. Als Speisenbegleiter ist er ein Allrounder, zu allen Gerichten passend, besticht er aber auch als Frühschoppenwein.

Herkunft

Das Flagschiff, die Allzweckwaffe, das Wunderding. Der Grüne Veltliner ist eine natürliche Kreuzung von Traminer x St. Georgen. Das haben wir ja beim Traminer schon verraten. Und da der Kreuzungspartner, der mitverantwortlich ist, dass es den Grünen Veltliner gibt, aus St.Georgen kommt – deshalb ist der Grüne Veltliner eigentlich halber Burgenländer.

Dass der Grüne Veltliner genetisch mit dem Roten und Frühroten Veltliner verwandt ist verwundert hoffentlich niemanden.

Verbreitung

13.518 ha oder 29,4% der gesamten Rebfläche Österreich ist voll mit Grünem Veltliner. Klingt irre, ist es auch. Vor allem wenn man bedenkt, wie lange der Grüne Veltliner fast ausschließlich als Massenträger für die Schankweinproduktion verwendet wurde.

Gegenwärtig ist der Grüne Veltliner  die wichtigste autochthone Rebsorte in Österreich. Seine größte Verbreitung erreicht der Grüne Veltliner in Niederösterreich und dem nördlichen Burgenland. Dem Veltliner war auch die erste DAC Region Österreichs gewidmet; das Weinviertel. Jenseits dessen hat der Grüne Veltliner in Niederösterreich eine dominierende Stellung und sorgt vor allem entlang der Donau für florierende Geschäfte in der Weinwirtschaft. Die Rebfläche hat zwar in den letzte 15 Jahren um 22 % abgenommen, dennoch ändert das nichts an der Vormachtstellung des „Grünen“ in Österreich.

Aussehen

Leicht zu erkennen. In Niederösterreich können sie getrost bei jedem Weinstock behaupten, es wäre ein Grüner Veltliner. Mittelgroße, fünfeckig bis kreisförmige, fünf- bis siebenlappige Blätter die an ihrer Unterseite meist auffällig behaart sind; daran erkennt man den Grünen Veltliner Stock wirklich. Diese weißen Härchen brachten ihm auch den Namen „Weißgipfler“ ein. Mittelgroße bis sehr große Trauben mit rundlich bis ovalen Beeren die zwischen grüngelb und rotgelb gefärbt sein können.

Verwendung

Tja, von der „Literware“ zum high-class Exportschlager. Die Enwicklungsstory des Grünen Veltliner liest sich, wie von einem Hollywood-Regiesseur erdacht. Gegenwärtig ist er Grüne Veltliner die mit Abstand wichtigste Weißweinsorte in Österreich. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts erlangte der autochthone Wein aus Österreich weltweite Bekanntheit und Beliebtheit. Vor allem in Übersee ist der GRUNE ein Verkaufsschlager.

Grundsätzlich ist Grüner Veltliner ein Massenträger – also eine sehr fruchtbare Sorte – und bedarf daher einer Ertragsregulierung. Auf tiefgründigen Sedimentböden – vorzugsweise Löss – gedeiht er besonders gut. Trockenheit mag er ebensowenig wie Klar im Boden. Anfälligkeit auf Peronospora und den roten Brenner trüben das Bild der „perfekten Rebsorte“ ein wenig. 

Wein

Grüner Veltliner ist ein Chamäleon im besten Sinn. Er liefert vom leichten, säurebetonten Wein bis zum hochreifen Prädikats­wein alle Qualitätsstufen. Lagen und der Mut zur Ertragsreduktion durch den Winzer fördern die Qualität und sorgen so für die unvergleichbaren Qualitäten, die der Grüne Veltliner hervorgingen kann. Als sortentypisch und somit erwünscht gelten würzige, pfeffrige Weine oder Fruchtnoten nach Steinobst.